Waagenlexikon

Inhalt

A
Ablesbarkeit d
ALIBI-Speicher
ASCII-Code
ATEX Auflösung

 

C
CAL

D
Datenschnittstelle / -Parameter
Dichtebestmmung

E
Eichen
Eichfähige / nicht eichfähige Waagen
Eichung
Eichklassen
Eichgültigkeit
Eichwert e
Erdanziehung

F
Filter, Filterstufen

G
GLP

H
Halbmikrowaage
HACCP

I
ISO 9000 ff

J
Justieren (extern / intern)

K
Kalibrieren
Kalibrierschein nach DKD (Deutschem Kalibrier-Dienst)
Konformitätserklärung(en)

L
Linearität

M
Medizinproduktgesetz
Messunsicherheit (Messgenauigkeit)
Mindestlast Min.

N
Netto-Total

P
Prozentbestimmung (Beispiel)
Prüfgewicht (extern / intern + Genauigkeitsklassen)
Prüfmittelüberwachung

R
Referenzgewicht (bei der Stückzählung)
Reproduzierbarkeit (= Standardabweichung)
Rückführbarkeit auf nationales NORMAL

S
Schutzklasse
Stückzählung
Summieren

T
Tara / Tarieren

U
Wägebereich max
Wägen mit Toleranzbereichen
Windschutz

Z
Zulässige UmgebungstemperaturZ
Zweibereichswaage

Z
Zweibereichswaage

 

 

A


Ablesbarkeit d

Kleinste ablesbare Gewichtseinheit bei einer Digitalanzeige.

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ALIBI-Speicher

Bei eichpflichtigen Waagen, die über angeschlossenen PC die Wägedaten auswerten und weiterverarbeiten z.B. Lieferschein erstellen und drucken anstelle des in die Waage integrierten Druckers, schreibt das Eichgesetz im Rahmen des Verbraucherschutzes eine elektronische Archivierung mittels eines eichfähigen und nicht manipulierbaren Datenspeichers vor. Alle an den PC übermittelten Daten, wie Datum, Uhrzeit, Gewicht, werden für min. 3 Monate gespeichert und können jederzeit zur Anzeige aufgerufen werden. Die Inhalte können nicht verändert werden!

ASCII-Code

Diese Abkürzung steht für „American Standard Code for Information Interchange“. Es handelt sich um einen international gebräuchlichen Normcode für den Datenaustausch, insbesondere zwischen seriellen Schnittstellen.

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 ATEX

Akürzung für ATmoshere EXplosibles. Gilt für den Einsatz von Waagen in exposionsgefährdeten Industrieumgebungen. Explosionsgefährdungen können durch brennbare Substanzen, die in größeren Konzentrationen in Form von Gas, Nebel, Dampf oder Staub auftreten, vgl. dazu:  Norm 94/9/EG und 199/92/EG.

Auflösung

Die Auflösung bei einer Waage errechnet sich aus dem Wägebereich max dividiert durch die Ablesbarkeit d, Beispiel 500g max dividiert durch 0,001g d ergibt eine Auflösung von 500.000 Punkten. Die Auflösung ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal fuer jede elektron. Waage; je höher die Auflösung, desto besser

D


Datenschnittstelle / -Parameters

Für den Anschluss einer Waage an einen, Drucker,  PC, Tablet, Netzwerk, oder eine Zweitwaage.

Typische Schnittstellern: RS232C, bidirektional, RS485, USB, Bluetooth, WLAN, Digital I/O, DUAL, LAN, Ethernet.

Die Einstellung der Schnittstellenparameter erfolgt über die Waagentastatur oder Laptop.

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Dichtebestimmung

Spezifisches Gewicht von Flüssigkeiten und Feststoffen nach der Auftriebsmethode. Dazu werden hochgenaue Präzisionswaagen und ein Dichtebestimmungsset benötigt. Komfortable Waagen haben ein Programm zur direken Dichtebestimmung. Dichtebestimmung von Flüssigkeiten: Erfolgt durch eine Auftriebsmessung und durch Tauchen eines Senkkörpers mit bekanntem Volumen in die zu messende Flüssikeit. Dichtebestimmung von Feststoffen: Die Dichte ist das Verhältnis zwischen Gewicht g dividiert durch das Volumen in qcm. Das Gewicht ergibt sich durch Wägung der Probe in Luft. Das Volumen Festimmt man aus dem Auftrieb A = Gewichtsverlust in g, der in eine Flüssigkeit getauchten Probe. Die Dichte D in g pro qcm dieer Probe muss bekannt sein. Das Volumen qcm ergibt sich aus A dividiert durch D. Typische Anwendungen:a) Fertigverpackungskontrolle nach FPVO wenn die Ware nach Volumen qcm verkauft wird. Dieses Volumen wird aus Gewicht g dividiert durch Dichte g pro qcm errechnet, b) Werkstoffanalysen, c) Dichte von porösen Werkstoffen

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DKD = Deutscher Kalibrierdienst

NEU: DAkkS-Kalibrierung:

Feststellung der Richtigkeit einer Messgröße ohne Eingriff in das Messsystem und Protokollierung der Ergebnisse in einem umfangreichen DAkkS-Kalibreirschein.

Wichtig  für zertifizierte Betriebe zur Sicherstellung der Qualittäsanforderungen nach DIN EN ISO 9000 ff.  Eine Genauigkeitsbescheinigung, als Alternative zur Eichung. Die Messergebnisse werden in umfangreichen Berichten protokolliert.

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E


Eichen

Waagen im geschäftlichen Verkehr in offenen Verkaufsstellen (z.B. Lebensmittelhandel) dürfen nur geeicht benutzt werden. Die Hersteller-Ersteichung an der neuen Waage ist zu erkennen am grünen M und CE-Zeichen, sowie weiteren Kennzeichnungen (Angabe der zugelassenen Stelle). Wiederholungseichungen sind von Eichämtern durchzuführen.

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Eichfähige / nicht eichfähige Waagen

Geeicht werden können nur „eichfähige“ Waagen. Eine eichfähige Waage entspricht den Vorschriften des Eichgesetzes. Eichfähige und nicht eichfähige Waagen sind messtechnisch nahezu identisch.

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Eichung

Nach der EU-Richtlinie 90/384/EWG müssen Waagen amtlich geeicht sein, wenn sie wie folgt verwendet werden:

  1. Geschäftlicher Verkehr, wenn der Preis einer Ware durch die Wägung bestimmt wird.
  2. Bei der Herstellung von Arzneimitteln in Apotheken sowie bei Analysen im medizinischen und pharmazeutischen Labor.
  3. Zu amtlichen Zwecken.
  4. Bei der Herstellung von Fertigpackungen.

Das Eichsiegel, das M und die Eichklasse bestätigen die zulässige Eich-Toleranz. Die Waage wird versiegelt und verplombt.

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Eichklassen

  1. Analysenwaagen
  2. Präzisionswaagen
  3. Industrie- und Handelswaagen sowie medizinische Waagen
  4. Geburtsgewichtswaagen

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Eichgültigkeit

Für alle Eichklassen generell 2 Jahre, bei Kontrollwaagen generell 1 Jahr, bei medizinischen Waagen 2 oder 4 Jahre. Die Nacheichung erfolgt durch das regional zuständige Eichamt.

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Eichwert e

Maß für die Eich-Toleranz, je nach Waagentyp.d = e → Ablesbarkeit

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Erdanziehung

Die Erdanziehung beeinflusst elektron. Waagen. Die → Justierung einer Waage hat daher unter Berücksichtigung des → Geocodes des Aufstellungsortes zu erfolgen.

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F


Filter, Filterstufen

Steht eine Waage nicht in erschütterungsfreier Umgebung, so kann die Erschütterung durch Anpassung der waageninternen Messzyklen herausgefiltert werden, was i. d. R. bedeutet, dass die Anzeige träger reagiert.

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G


GLP

Gute Labor Praxis, siehe auch Prüfmittelüberwachung

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H


Halbmikrowaage

Analysenwaage mit einer Ablesbarkeit von d = 0,01 mg

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HACCP

Qualitätsmanagement-System zur Qualitäts-Sicherung im Lebensmittelbereich.

Dem Konzept liegt die Gefahrenanalyse und Bestimmung kritischer Kontrollpunkte zugrunde; es soll vorbeugen und die Sicherheit  von Lebensmitteln gewährleisten.

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I


ISO 9000 ff

Qualitätsmanagement-System zur Qualitäts-Sicherung

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J


Justieren (extern / intern)

Exakte Einstellung der Messgrößen eines Messgerätes. Unter externer Justierung einer Waage versteht man die Einstellung einer elektronischen Waage durch einen fachmännischen Eingriff in das Messsystem.. Die Justierung kann auch erfolgen über das Justierprogramm (CAL) mit einem (externen) Prüfgewicht oder als interne Justierung (automatisch und / oder programmgesteuert)  mittels eines in die Waage eingebauten (internen) Gewichts. Veränderungen

  1. der Umgebungstemperatur,
  2. der Umgebungsbedingungen,
  3. des Aufstellungsortes

können eine neue Waagenjustierung erforderlich machen.

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K


Kalibrieren

Prüfung ob eine Waage richtig anzeigt, z. B. durch Auflegen eines → Prüfgewichts und Vergleich mit der Anzeige.

Bei der Kalibrierung erfolgt kein Eingriff in das Messsystem.

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Kalibrierschein nach DKD (Deutschem Kalibrier-Dienst)

Der Kalibrierschein nach DKD dokumentiert die messtechn. Eigenschaften einer Waage oder eines Prüfgewichts und die Rückführbarkeit auf das „Normal“.

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Konformitätserklärung(en)

Die Konformitätserklärung legt dar, dass das Produkt den Richtlinien der EU und des Nationalstaates entspricht. Maßgeblich sind hier Eichgesetze und -verordnungen (Fertigverp.-verordn.) und Gesetz über Medizinprodukte.

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L


Linearität

Abweichung + / - zwischen Gewichtsanzeige (Display) und aufgestellten Prüfgewichten über den gesamten → Wägebereich.

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M


Medizinproduktgesetz

Werden Waagen im medizinischen Bereich eingesetzt, so müssen sie den Eichgesetzen / -verordnungen entsprechen (Eichklasse III oder IIII bei Waagen zur Feststellung des Geburtsgewichts, 90/384/EWG) und vielfach wird zur Konformitätserklärung nach Eichgesetz / -Verordnungen die Forderung nach Konformitätserklärung nach dem Gesetz über Medizinprodukte und dessen Anhängen (93/42/EWG) verlangt.

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Messunsicherheit (Messgenauigkeit)

Ist für jede Waage / jeden Waagentyp nach festgelegtem Prüfverfahren zu ermitteln und im → Kalibrierschein zu dokumentieren.

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Mindestlast Min.

Gibt die untere Grenze des eichfähigen → Wägebereichs an. Die Angabe muss auf dem Eichschild vermerkt sein! Unterhalb dieser Mindestlast kann die Wägefunktion trotzdem gegeben sein und abgelsen werden.

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N


Netto-Total

Gesamtgewicht aller Rezepturkomponenten (ohne Tara-Gewicht des Behälters).

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P


Prozentbestimmung (Beispiel)

Referenzgewicht einer Probe vor einer Trocknung z. B. 100 g = Waagenanzeige 100 %
Nach der Trocknung 80 g = Waagenanzeige 80 % (absolut) trockene Masse, oder 20 % relativ (Feuchte)

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Prüfgewicht (extern / intern + Genauigkeitsklassen)

Prüfgewichte dienen zur Einstellung oder zur Überprüfung der Waagengenauigkeit → Justieren des Wägebereichs. Externe Prüfgewichte können jederzeit und auch nachträglich einer DKD-Kalibrierung unterzogen werden. Interne Prüfgewichte sind in die Waage eingebaut und dienen der motorisch gesteuerten Justierung.
Bei den Genauigkeitsklassen werden (abhängig von den zulässigen Toleranzen) unterschieden: E, F M und als Zuordnung zu den Waagentypen:

  • E2 höchste Genauigkeitsstufe für Analysenwaagen der Eichklasse I >100000 e
  • F1 Feingewichte für Analysen- und Präzisionswaagen der Eichklasse I + II bis 100000 e
  • F2 Prüfgewichte für Präzisionswaagen der Eichklasse II bis 30000 e
  • M1 Präzisionsgewichte für Industrie- und Handelswaagen der Eichklasse III bis 10000 e

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Prüfmittelüberwachung

In Qualitätsmanagement-Systemen (wie ISO 9000, GLP u. a.) ist u. a. festzulegen, in welchen zeitlichen Intervallen Messmittel (Waagen) und Prüfmittel (Gewichte) auf Ihre Richtigkeit zu überprüfen (zu kalibrieren) sind.

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R


Referenzgewicht (bei der Stückzählung)

Bei → Stückzählwaagen wird aus einer Referenzstückzahl (meist 10, 20 oder 50 Stück) gleicher Teile das Durchschnittsgewicht pro Stück ermittelt = Referenzgewicht
Dieses Referenzgewicht dient dann der Stückzahlermittlung bei der großen Menge aufgelegter gleicher Teile (automatische Stückzahlermittlung).

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Reproduzierbarkeit (= Standardabweichung)

Gibt die Abweichung in d an, die bei Wiederholungsmessungen auftreten.

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Rückführbarkeit auf nationales NORMAL

Nach ISO 9000 ff müssen Prüfmittel (Prüfgewichte) innerhalb der festgelegten Toleranzen mit dem amtlichen nationalen NORMAL übereinstimmen. Damit sollen Falschmessungen verhindert werden.

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S


Schutzklasse

Die Schutzklassen IP54, IP65, IP 67 und IP68 geben Aufschluss darüber, ob und in wie weit die Waage mit Staub und Feuchtigkeit in Berührung kommen darf.

  • IP54 eingeschränkt staubdicht, Einsatz nur im Trockenbereich
  • IP68 staubdicht, Einsatz im Nassbereich, Wasserstrahlreinigung zulässig, untertauchen möglich

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Stückzählung

Die Stückzählwaage ermittelt aus der aufgelegten Referenzstückzahl (10 oder 20 oder 50 Stück) das Durchschnittsgewicht je Stück und ermitteltaus dem dann aufgelegten (höheren) Gewicht sogleich durch Umrechnung die aufliegende Stückzahl. Das von der Waage verlangte Mindestgewicht pro Stück ist zu berücksichtigen!

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Summieren

X einzelne Wägungen können zu einer Gesamtsumme addiert werden.

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T


Tara / Tarieren

Das Gewicht der Tara (Verpackung, Behälter, Gefäß) wird durch das Tarieren an der Waage auf NULL gesetzt (also abgezogen). Beispiel: Eimer wird auf die Waage gesetzt, die Waage zeigt 2 kg an, die Waage wird tariert und zeigt dann NULL an, in den Eimer werden 10 kg gefüllt, die Waage zeigt 10 kg (netto) an. Je nach Anzeigegerät kann das Taragewicht auch voreingestellt werden.

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U


Umgebungsbedingungen (-temperatur)

Temperatur, Luftbewegung und Luftfeuchte können Messergebnisse verfälschen. Bei eichfähigen Waagen ist der zulässige Temperaturbereich auf dem Kennzeichnungsschild angegeben.

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W


Wägebereich max

Gewichtswert bis zu dem die Waage maximal belastet werden kann.

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Wägen mit Toleranzbereichen

Durch Programmierung von oberen und unteren Gewichts-Grenzwerten können z. B. beim Dosieren, Füllen, Entleeren Toleranzbereiche festgelegt werden. Die Anzeigegeräte müssen solche Einstellungnen zulassen.

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Windschutz

Bei Waagen mit Ablesbarkeiten < 1 mg ist störende Luftbewegung an der Waage durch einen Windschutz fernzuhalten.

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Z


Zweibereichswaage

Der Wägebereich einer Waage ist hier unterteilt. Die Waage springt automatisch von einem unteren Wägebreich (z. B. 50 % von max) in den nächsthöheren Wägebereich (bis max 100%) und in dien gröberen Anzeigeschritt.

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